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11 Neue Aula

Neue Aula
Neue Aula, Herbst 2015, Foto: Bernhard Kleeschulte
Gouverneur Guillaume Widmer
Gouverneur Guillaume Widmer (links vorne) mit weiteren französischen Militärangehörigen vor der Neuen Aula, Bildrechte: Schwäbisches Tagblatt
René Cheval, General Marie-Pierre Koenig und Rektor Theodor Steinbüchel in der Neuen Aula, 5. Juli 1946
René Cheval, General Marie-Pierre Koenig und Rektor Theodor Steinbüchel (von links nach rechts) in der Neuen Aula, 5. Juli 1946, Foto: Rotophot, Bildrechte: Stadtarchiv Reutlingen

11 Neue Aula

Geschwister-Scholl-Platz, 72074 Tübingen

Die Neue Aula war Mittelpunkt des seit Oktober 1945 wiedererwachten akademischen Lebens. Sie wurde auch von der Besatzungsverwaltung und als Gerichtsgebäude genutzt.

Als eine der ersten deutschen Hochschulen wurde die Universität Tübingen am 15. Oktober 1945 wiedereröffnet. In seiner Ansprache im Festsaal der Neuen Aula erinnerte Gouverneur Guillaume Widmer an die Verfehlungen der Wissenschaft im Nationalsozialismus. Gleichzeitig wies er den anwesenden Professoren und Dozenten eine verantwortungsvolle gesellschaftliche Aufgabe zu: „Die Welt hat an einer eigentümlichen Krankheit gelitten, an einer Seuche, die es zu heilen gilt. Das ist die Aufgabe, meine Herren, die Sie jetzt übernehmen. […] Das demokratische Ideal lässt sich nicht ohne Erziehung verwirklichen. Hier ist es wiederum die Universität, die die Führerin der Suchenden sein soll.“

Über 3.000 Studierende waren im ersten Nachkriegssemester immatrikuliert. Tausende Bewerber wurden abgewiesen. Nur ein Teil der alten Universitätsgebäude stand zur Verfügung. Die Institutsbibliotheken waren ausgelagert. Im Zuge der Entnazifizierung hatten 30 Dozenten ihre Lehrbefugnis verloren. Andere waren im Krieg gefallen oder in Gefangenschaft geraten. Mit tatkräftiger Unterstützung der französischen Militärregierung und ihres Verbindungsoffiziers René Cheval konnten bald einige berühmte neue Professoren gewonnen werden, unter ihnen der Religionsphilosoph Romano Guardini, der Theologe Helmuth Thielicke, der Biochemiker Adolf Butenandt und der Pädagoge Eduard Spranger.

Die Neue Aula war der Mittelpunkt des wiedererwachten akademischen Lebens. Im November 1945 sorgte der Theologe Karl Barth hier für Aufsehen, als er in einem Vortrag auf die kollektive Verantwortung der Deutschen für den Nationalsozialismus hinwies. Dank der kostenlosen „Hoover-Speisung“ konnten die Studierenden in der Neuen Aula allerdings nicht nur ihren geistigen, sondern auch ihren leiblichen Hunger stillen. Auch für die Stadt Tübingen und das Land Württemberg-Hohenzollern war das Gebäude wichtig: In den Senatsräumen besprachen sich die Vertreter der Militärregierung. Ab Juni 1946 tagten hier außerdem das Oberlandesgericht und der Landesrechnungshof, da das Justizgebäude von den Besatzungsbehörden genutzt wurde.

Zusammen mit mehr als 70 anderen Straßen in Tübingen erhielt auch der Platz vor der Neuen Aula im August 1945 einen neuen Namen: Als „Schollplatz“ (später: Geschwister-Scholl-Platz) sollte er den damals kaum bekannten Widerstand der „Weißen Rose“ würdigen und den Tübinger Studenten ein Vorbild für Zivilcourage und demokratisches Bewusstsein aufzeigen.

Jonathan Schilling/Johannes Großmann

Weiterführend:
Manfred Schmid/Volker Schäfer (Bearb.): Wiedergeburt des Geistes. Die Universität Tübingen im Jahre 1945, Tübingen (Universitätsarchiv) 1985.

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Guillaume Widmer vor der Neuen Aula
Guillaume Widmer vor der Neuen Aula, Bildausschnitt, Bildrechte: Schwäbisches Tagblatt
Guillaume Widmer (1906–1968) war von 1945 bis 1952 französischer Gouverneur von Württemberg-Hohenzollern. Der frühere Bankier diente von 1939 bis 1941 in Indochina. Später war er im Widerstand gegen die deutsche Besatzung aktiv. Während seiner Amtszeit entwickelte sich Tübingen zum administrativen und kulturellen Zentrum von Württemberg-Hohenzollern. Seit 1954 war er Beamter im französischen Verteidigungsministerium. (F.R.)

René Cheval, 1946
René Cheval, 1946, Bildausschnitt, Foto: Rotophot, Bildrechte: Stadtarchiv Reutlingen
René Cheval (1918–1986) war ein französischer Germanist. 1945 kam er im Alter von nur 26 Jahren nach Tübingen. Als Verbindungsoffizier kümmerte er sich um die Entnazifizierung der Universität und sorgte für die Wiederbelebung des akademischen Austauschs. Als Leiter des Centre d’Études Françaises kooperierte er seit 1948 eng mit dem Romanischen Seminar der Universität. 1951 wurde er erster Leiter Institut Français in Stuttgart. (M.O./F.R.)

10 Französischer Friedhof

Ehemaliger französischer Militärfriedhof
Ehemaliger französischer Militärfriedhof, heute Parkplatz hinter dem Kupferbau, Herbst 2015, Foto: Bernhard Kleeschulte
Französischer Militärfriedhof, Mai 1946
Französischer Militärfriedhof, Mai 1946, Foto: Gebrüder Metz, Bildrechte: Haus der Geschichte Baden-Württemberg

10 Französischer Friedhof

Gmelinstraße 5A, 72076 Tübingen

Hinter dem heutigen Kupferbau befand sich in den Nachkriegsjahren ein französischer Militärfriedhof. Die meisten Gräber wurden schließlich nach Frankreich umgebettet.

Unmittelbar nach Kriegsende wurde neben dem Stadtfriedhof an der Gmelinstraße ein Friedhof für französische Soldaten eingerichtet. Hier wurden zunächst Soldaten beigesetzt, die in den Tagen vor und nach der Einnahme Tübingens gestorben waren. In den folgenden Wochen und Monaten wurde der Friedhof weitergenutzt, so dass er bald mehr als 100 Gräber umfasste. Bestattet wurden unter anderem auch marokkanische und senegalesische Kolonialsoldaten, offenbar auch mehrere Zwangsarbeiter aus Osteuropa. Die letzte bekannte Beisetzung fand 1948 statt. Bis Anfang der 1950er Jahre wurden die meisten Toten zurück in ihre Heimat überführt. 1952 waren noch acht Gräber übrig – fast alle von afrikanischen Soldaten, um deren Rückführung sich niemand gekümmert hatte. Außerdem gab es noch etwa 50 Kindergräber. Die Väter dieser Kinder waren in der Regel Angehörige der Besatzungsmacht, ihre Mütter deutsche Frauen. Die französische Militärverwaltung war nicht bereit, diese Kindergräber nach Frankreich umzubetten.

Seit Anfang der 1950er Jahre interessierte sich die Tübinger Stadtverwaltung für das Gelände. Sie wollte dort einen Kindergarten errichten. Im Gespräch für eine Nachnutzung waren außerdem die Anlage eines Parks und der Bau einer evangelischen Kirche. Diese Pläne scheiterten letztlich, da sich die Stadt mit der Besatzungsmacht nicht über eine geeignete Ausweichfläche für den Friedhof verständigen konnte. Die französische Armee wollte Kriegsgräber aus der ganzen Region nach Tübingen verlegen und hier eine Art französischen Zentralfriedhof für Württemberg-Hohenzollern einrichten. Die Stadt Tübingen erklärte sich zwar zunächst bereit, ein Areal auf dem Bergfriedhof zur Verfügung zu stellen und die Kosten für die Umbettung der verbliebenen acht Gräber zu übernehmen. Jedoch forderten die Franzosen schließlich Platz für bis zu 250 Gräber. Der städtischen Verwaltung ging das zu weit. Sie gab das Vorhaben auf und machte sich auf die Suche nach einem anderen Standort für den Kindergarten. Auf dem Gelände zwischen Kupferbau und Stadtfriedhof befindet sich heute ein Parkplatz.

Lukas Kuhn

Weiterführend:
Udo Rauch/Antje Zacharias (Hg.): Sieben Jahre Landeshauptstadt. Tübingen und Württemberg-Hohenzollern 1945 bis 1952, Tübingen (Kulturamt) 2002.


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9 Alte Frauenklinik

Alte Frauenklinik
Alte Frauenklinik, Herbst 2015, Foto: Bernhard Kleeschulte
Frauenklinik, 1951, Foto: vermutlich Gebrüder Metz, Scan vom Farbnegativ, Bildrechte: Stadtarchiv Tübingen
Frauenklinik, 1951, Foto: vermutlich Gebrüder Metz, Scan vom Farbnegativ, Bildrechte: Stadtarchiv Tübingen
Haus der Akademischen Gesellschaft Rothenburg in der Schlossbergstraße 23
Haus der Akademischen Gesellschaft Rothenburg in der Schlossbergstraße 23, Postkarte der Gebrüder Metz, Bildrechte: Haus der Geschichte Baden-Württemberg

9 Alte Frauenklinik

Schleichstraße 4–8, 72076 Tübingen

In der Frauenklinik ließen sich 1945 zahlreiche Frauen behandeln, die von französischen Soldaten vergewaltigt worden waren.

Vor allem in den ersten Tagen nach dem Einmarsch wurden zahlreiche Tübinger Frauen von französischen Soldaten vergewaltigt. Eine Zeitzeugin berichtete: „Überall in Tübingen konnte man Frauen und Mädchen laut um Hilfe schreien hören. Wir hatten alle furchtbare Angst.“ Viele hielten sich tagelang versteckt. Einige setzten sich mutig zur Wehr. Trotzdem war die Bilanz erschreckend. Bis Mitte September 1945 ließen sich in der Tübinger Frauenklinik 977 Opfer sexueller Gewalt untersuchen. Knapp 400 stammten aus dem Stadtgebiet. Zwei Drittel von ihnen waren im Zeitraum zwischen dem 19. April und dem 8. Mai vergewaltigt worden. Die Frauen kamen zur Behandlung, weil sie Angst vor Geschlechtskrankheiten hatten oder schwanger wurden. Wie viele schwiegen oder sich andernorts behandeln ließen, lässt sich kaum abschätzen.

Sexuelle Gewalt ist ein geläufiges Kriegsphänomen, das beim alliierten Einmarsch fast überall in Deutschland auftrat. Auch deutsche Soldaten vergewaltigten im Zweiten Weltkrieg Millionen von Frauen. Dennoch deuteten viele Tübinger die Übergriffe als Charaktereigenschaft der französischen Besatzer und ihrer Kolonialtruppen. Angesichts rigoroser Zensur verschmolzen die apokalyptischen Prophezeiungen der nationalsozialistischen Propaganda mit tatsächlich Erlebtem und Gerüchten zum rassistischen Zerrbild des „marokkanischen“ Vergewaltigers. Bezeichnenderweise zählte die Hautfarbe der Täter zu den Kriterien, auf deren Grundlage die Ärzte mit städtischer Vollmacht über Abtreibungen entschieden. Einige „Besatzungskinder“ wurden offenbar auf dem Französischen Militärfriedhof bestattet.

Zwar drohte Vergewaltigern die Todesstrafe. Doch solange der Krieg andauerte und die Militärverwaltung nicht fest etabliert war, konnten Täter kaum gefasst werden. Um die Übergriffe einzudämmen, drängte die Besatzungsmacht auf die Einrichtung sogenannter Maisons de Tolérance. Hier sollten sich Frauen „ohne Zwang“ für Besatzungssoldaten prostituieren. Lizenzierte Bordelle waren in Frankreich noch bis 1946 gesetzlich geregelte Praxis. Sie sollten eine Kontrolle der Prostituierten ermöglichen und die Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten verhindern. Kurzzeitig existierte wohl auch eines dieser Bordelle im Verbindungshaus Rothenburg auf dem Schlossberg. Die Tübinger interpretierten dies allerdings nicht als eine Abwendung weiteren Schadens, sondern als einen Angriff auf ihr bürgerliches Moralempfinden.

Johannes Großmann

Weiterführend:
Elke Gaugele: „Nun sollten wir zu spüren bekommen, was Erobertwerden heißt“. Erfahrungen von Frauen im Landkreis Tübingen beim Einmarsch der französischen Besatzungstruppen, in: Tübinger Blätter 82 (1996), S. 28–32.

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8 Museum

Museum
„Museum“, Herbst 2015, Foto: Bernhard Kleeschulte
Landestheater und Lichtspiele im „Museum“, um 1955
Landestheater und Lichtspiele im „Museum“, um 1955, Foto: Alfred Göhner, Bildrechte: Stadtarchiv Tübingen
Freilichtinszenierung von „Romeo und Julia“
Margot Bieler und Hans Messemer in der Freilichtinszenierung von „Romeo und Julia“ auf dem Marktplatz, Bildrechte: Stadtarchiv Tübingen

8 Museum

Am Stadtgraben 2, 72074 Tübingen

Im „Museum“ fanden mit Unterstützung der französischen Militärregierung die ersten Theater- und Kinovorführungen nach dem Krieg statt.

Die traditionsreiche Museumsgesellschaft verwandelte sich von einem einfachen Lesezirkel nach und nach in ein bildungsbürgerliches Forum zur Förderung von Literatur, Theater und Musik. 1822 bezog die Gesellschaft einen klassizistischen Neubau am Stadtgraben. Das mehrmals erweiterte und umgebaute „Museum“ wurde mit seinen Veranstaltungssälen für Theater-, Konzert- und Filmvorführungen zu einem Zentrum des städtischen Kulturlebens.

Es überrascht daher nicht, dass im „Museum“ am 14. August 1945 die erste Tübinger Theatervorstellung seit Kriegsende stattfand. Eine studentische Gruppe spielte George Bernard Shaws „Pygmalion“ und Heinrich von Kleists „Der zerbrochene Krug“. Aus einer Freilichtvorführung von „Romeo und Julia“ durch eine junge Schauspieltruppe auf dem Marktplatz entwickelte sich schließlich das Städtische Schauspielhaus. Dieses nahm seinen Spielbetrieb unter der Leitung von Günther Stark am 19. Oktober auf. Damit besaß Tübingen erstmals ein eigenes Theater. Zum Ensemble gehörten Film- und Bühnenstars wie Erika von Thellmann und Elisabeth Flickenschildt. Ein Förderer des Schauspielhauses war Carlo Schmid. Seine Nachdichtung von Pedro Calderóns „Morgen kommt ein neuer Tag“ kam erstmals im Januar 1946 zur Aufführung. 1950 wurde aus dem Schauspielhaus das Landestheater Württemberg-Hohenzollern.

Auch der Kinobetrieb im Museum wurde am 18. August 1945 wieder aufgenommen. Gezeigt wurden deutsche und französische Filme. Bereits zwei Monate zuvor hatte im Festsaal der Neuen Aula am 17. Juni ein erstes Kammermusikkonzert stattgefunden. Das neugegründete Städtische Kammerorchester eröffnete seine erste Spielzeit am 11. November. Auf dem Programm standen klassische Werke, aber auch zeitgenössische Komponisten wie Paul Hindemith und Harald Genzmer. Die Ausstellungen im Kunstgebäude zogen bald zehntausende Besucher an.

Tatsächlich war Kultur ein integraler Bestandteil der französischen Sicherheitskonzeption. Die Besatzer wollten die Deutschen durch Bildung und Umerziehung zu guten Demokraten machen. Gleichzeitig erhofften sie sich einen Prestigegewinn gegenüber den anderen Besatzungsmächten. Als Landeshauptstadt wurde Tübingen zum Schaufenster dieser Politik. Zeitgenössische Beobachter warfen der Militärregierung freilich vor, ihr kultureller Aktionismus solle lediglich die Härten der Besatzungspolitik kaschieren.

Johannes Großmann/Thomas Theurer

Weiterführend:
Edgar Lersch: Das Kulturleben in der Stadt Tübingen vom Zusammenbruch bis zur Währungsreform (1945–1948), in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 43 (1984), S. 327–354.

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Carlo Schmid als Wahlkämpfer
Carlo Schmid als Wahlkämpfer, Foto aus dem Privatbesitz von Martin Schmid

Carlo Schmid (1896–1976) war einer der einflussreichsten politischen Akteure der Tübinger Nachkriegszeit. Der in Frankreich geborene Jurist gehörte der Demokratischen Vereinigung an und drängte auf eine Entnazifizierung von Universität und Verwaltung. Im Dezember 1946 wurde der SPD-Politiker Landesdirektor für Justiz und Präsident des Staatssekretariats von Württemberg-Hohenzollern. Er gilt als einer der „Väter“ des Grundgesetzes. (C.M./F.R./J.G.)


7 Économat

Neue Straße 1, Herbst 2015, Foto: Bernhard Kleeschulte
Neue Straße 1, Herbst 2015, Foto: Bernhard Kleeschulte
Schaufenster des Économat im ehemaligen Kaufhaus Euler
Schaufenster des Économat im ehemaligen Kaufhaus Euler mit Portrait von Charles de Gaulle, August 1946, Foto: Metz, Bildrechte: Haus der Geschichte Baden-Württemberg
Économat in der Katharinenstraße 29
Économat in der Katharinenstraße 29, Foto: Majerczyk, Bildrechte: Stadtarchiv Tübingen

7 Économat

Neue Straße 1, 72070 Tübingen

In den Économats konnten Besatzungsangehörige französische Produkte kaufen.

Die Versorgungslage kurz nach Kriegsende war äußerst angespannt. Grund für den Mangel an Konsumgütern war in erster Linie die deutsche Kriegspolitik. Deren desaströse Folgen für das Finanz- und Wirtschaftssystem waren lediglich durch die systematische Ausbeutung der besetzten Gebiete kaschiert worden. 1945 brach diese Raubwirtschaft zusammen. Viele Deutsche machten nun jedoch die Alliierten für Lebensmittelknappheit und Schwarzmarktwucher verantwortlich. Dies galt vor allem für die strukturschwache französische Besatzungszone. Noch 1948 behauptete ein anonymes Flugblatt, die französischen Truppen würden „restlos aus dem Lande verpflegt. […] Zu diesem Besatzungsheer kommen in stattlicher Zahl die Zivilfranzosen hinzu sowie eine Menge illegal anwesender Franzosen. Und alle ernähren sie sich sehr gut aus dem Lande!“

Tatsächlich wurden spezielle Läden eingerichtet, um den Alltagsbedarf der Besatzer zu decken. Das erste französische Kaufhaus in Tübingen eröffnete am 23. August 1945 am Holzmarkt. Es befand sich im beschlagnahmten Modehaus Haidt (Neue Straße 1). Zuerst wurde das Kaufhaus auf Anordnung der Militärbehörden von der Stadt bewirtschaftet. Im Februar 1946 wurde es in einen Économat umgewandelt und dadurch in das militärisch kontrollierte Einzelhandelssystem zur Versorgung der französischen Streitkräfte integriert. Weitere Économats entstanden im früheren Kaufhaus Euler am Marktplatz, in der Neuen Straße 4 (vormals Konditorei Bausch) und im Erdgeschoss des Pomonahauses in der Neckargasse 22. All diese Läden verkauften vorwiegend französische Produkte. Sie standen ausschließlich französischen Soldaten, Angehörigen der Besatzungsverwaltung und ihren Familien offen und trugen dazu bei, dass sich diese als Teil einer französischen Gemeinschaft im Ausland verstanden. Lediglich im Magasin du Gouvernement Régional in der Kronenstraße 13 konnte seit Januar 1946 auch die einheimische Bevölkerung einkaufen.

Die letzten französischen Läden in der Innenstadt schlossen 1955, als in einer der Neubauten neben der Loretto-Kaserne in der Katharinenstraße 29 ein großer Économat eröffnet wurde. Dieser blieb bis zum Abzug der französischen Garnison bestehen. Seit 2005 befindet sich dort das Ladenlokal der Tübinger Tafel.

Johannes Großmann/Bianca Hofmann

Weiterführend:
Udo Rauch/Antje Zacharias (Hg.): Sieben Jahre Landeshauptstadt. Tübingen und Württemberg-Hohenzollern 1945 bis 1952, Tübingen (Kulturamt) 2002, S. 73–75.

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6 Mensa „Prinz Karl“

Mensa „Prinz Karl
Mensa „Prinz Karl“, Herbst 2015, Foto: Matthieu Osmont
Foyer de Garnison im Gebäude der Mensa „Prinz Karl“, Hafengasse 6
Foyer de Garnison im Gebäude der Mensa „Prinz Karl“, Hafengasse 6, Foto: Gebrüder Metz, Bildrechte: Haus der Geschichte Baden-Württemberg
Städtische Volksküche im Sozialamt, um 1950
Städtische Volksküche im Sozialamt, Frauen bereiten die Mahlzeit vor, um 1950, Bildrechte: Stadtarchiv Tübingen

6 Mensa „Prinz Karl“

Hafengasse 6, 72070 Tübingen

Die Mensa im ehemaligen Hotel „Prinz Karl“ wurde von den französischen Besatzern requiriert. Die Studenten mussten daher andernorts mit warmen Mahlzeiten versorgt werden.

Die Mensa „Prinz Karl“ trägt ihren Namen in Erinnerung an den württembergischen König Karl I., der als Prinz in Tübingen studierte. Das Gebäude blickt auf eine lange Geschichte zurück: Erbaut Ende des 15. Jahrhunderts, wurde es lange als Hotel genutzt. Als Student wohnte hier der Mediziner Alois Alzheimer, an den heute eine Gedenktafel neben dem Eingang erinnert. In der wirtschaftlichen Notzeit nach dem Ersten Weltkrieg gab das Tübinger Studentenwerk im „Prinz Karl“ warme Mahlzeiten an die Studenten aus und stellte die ehemaligen Hotelräume als Wohnheim zur Verfügung.

Nach dem Einmarsch der französischen Truppen im April 1945 wurde das Gebäude – wie auch andere Tübinger Hotels und Wohnheime – zur Unterbringung der Besatzer requiriert. Doch erschien die kostengünstige Versorgung von Studenten in einer Zeit dramatischer Unterernährung nötiger denn je. In der Neckarmüllerei wurde daher eine neue Mensa eingerichtet, die einmal täglich einen nahrhaften Eintopf ausgab. Oberbürgermeister Adolf Hartmeyer ließ außerdem im Sommer 1946 eine „Volksküche“ im Kornhaus (Kornhausstraße 10, heute Stadtmuseum) einrichten, die neben den Studenten auch anderen notleidenden Tübingern offenstand.

Auch die Amerikaner leisteten einen Beitrag zur Ernährung in der Französischen Besatzungszone: Neben den CARE-Paketen, erfunden von dem in die USA emigrierten Kilchberger Otto Robert Hauser, gab es die so genannte „Hoover-Speisung“, initiiert vom ehemaligen US-Präsidenten Herbert Hoover. In deren Rahmen konnten Studenten auch in der Eingangshalle der Neuen Aula ein kostenloses Reis- oder Milchgericht bekommen. Den Blechnapf dafür mussten sie allerdings selbst mitbringen. Trotz dieser Hilfeleistungen war das Essen in Tübingen knapp. Voraussetzung für eine Immatrikulation an der Universität wurde daher, dass ein Student „die Ernährungslage der Stadt Tübingen nicht belasten“ durfte. Seit 1952 steht „Prinz Karl“ wieder den Tübinger Studenten als Wohnheim und Mensa zur Verfügung.

Jonathan Schilling/Jana Flicker

Weiterführend:
Udo Rauch/Antje Zacharias (Hg.): Sieben Jahre Landeshauptstadt. Tübingen und Württemberg-Hohenzollern 1945 bis 1952, Tübingen (Kulturamt) 2002, S. 45, 65f., 118, 128.

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Oberbürgermeister Adolf Hartmeyer auf der Rathauskanzel
Oberbürgermeister Adolf Hartmeyer auf der Rathauskanzel, Foto: Carl Näher, Bildrechte: Stadtarchiv Reutlingen

Adolf Hartmeyer (1886–1953) war von 1946 bis 1948 Tübinger Oberbürgermeister. Der gelernte Buchdrucker, den die Nationalsozialisten mit einem Berufsverbot belegt hatten, trat nach Kriegsende der Demokratischen Vereinigung bei. 1946 wurde der SPD-Politiker zum Oberbürgermeister ernannt und bei den ersten Kommunalwahlen im November bestätigt. Er bemühte sich vor allem um die Verbesserung der Ernährungslage und der Wohnungssituation. (F.R.)


5 Katholische Kirche St. Johannes

Katholische Kirche St. Johannes
Katholische Kirche St. Johannes, Herbst 2015, Foto: Bernhard Kleeschulte
Katholische Kirche St. Johannes, undatierte Postkarte, Bildrechte: Stadtarchiv Tübingen
Katholische Kirche St. Johannes, undatierte Postkarte, Bildrechte: Stadtarchiv Tübingen
Katholische Kirche St. Michael, Hechinger Straße 45, Postkarte der Gebrüder Metz, Foto: G. Lutz, Bildrechte: Haus der Geschichte Baden-Württemberg
Katholische Kirche St. Michael, Hechinger Straße 45, Postkarte der Gebrüder Metz, Foto: G. Lutz, Bildrechte: Haus der Geschichte Baden-Württemberg

5 Katholische Kirche St. Johannes

Froschgasse 4, 72070 Tübingen

Vom Portal der Johanneskirche wurden im Mai 1946 drei französische Flaggen entwendet. Die Militärregierung reagierte darauf mit harten Sanktionen.

Tübingen war seit dem 16. Jahrhundert ein geistiges Zentrum des Protestantismus. Eine nennenswerte katholische Gemeinde gab es erst im 19. Jahrhundert. Seit 1817 wurden im Wilhelmsstift, dem vormaligen Collegium Illustre, katholische Theologen und Priesteramtskandidaten ausgebildet. Die neugotische katholische Kirche St. Johannes Evangelist entstand in den Jahren 1875 bis 1878.

Im Mai 1946 wurde die Johanneskirche zum Schauplatz eines Zwischenfalls, der die Beziehungen zwischen Tübingern und Besatzern kurzzeitig stark belastete. Hermann Werner schreibt in seiner Chronik: „[A]m Sonntag, 12. Mai, hatte zur Jahresfeier des Tages der deutschen Kapitulation auch in Tübingen eine Siegesfeier der Besatzungsmacht stattgefunden mit Truppenschau vor der Universität und anschließendem Festgottesdienst in der katholischen Kirche. Am Portal der Kirche waren aus diesem Anlass drei französische Fahnen gehisst, sie wurden von unbekannten, auch später nicht entdeckten Tätern abgerissen.“ Der Kreiskommandant sah darin einen nationalsozialistischen Sabotageakt. Einen Monat lang musste die Stadt drei Trikoloren an der Kirche hissen und sie rund um die Uhr von ehemaligen Mitgliedern der NSDAP und ihrer Gliederungen bewachen lassen. Bis zum 15. Juni musste sie der Militärregierung 100 neue französische Flaggen liefern. Zwei Tage lang wurden alle öffentlichen Veranstaltungen verboten. Vorübergehend gab es wieder eine Sperrstunde zwischen Mitternacht und 4 Uhr.

Dass die Johanneskirche zum Schauplatz dieser Episode wurde, war womöglich kein Zufall. Aus Sicht der mehrheitlich evangelischen Tübinger genoss der Katholizismus in besonderem Maße die „Gunst der Franzosen“. Viele der französischen Offiziere und Soldaten waren praktizierende Katholiken. In Sankt Johannes zelebrierten Militärgeistliche französische Gottesdienste. Auch die Förderung der katholischen Fakultät und der 1949 abgeschlossene Bau der zweiten katholischen Kirche Sankt Michael in der Südstadt, unweit der Loretto-Kaserne, wurden argwöhnisch verfolgt. Tatsächlich ist eine gezielte Privilegierung des Katholizismus nicht belegbar. Die Militärregierung verfolgte zwar sicher keine antiklerikale Politik. Sie arbeitete aber mit Vertretern beider Konfessionen zusammen, die sie als moralische Autoritäten schätzte.

Johannes Großmann

Weiterführend:
Udo Rauch/Antje Zacharias (Hg.): Sieben Jahre Landeshauptstadt. Tübingen und Württemberg-Hohenzollern 1945 bis 1952, Tübingen (Kulturamt) 2002, S. 47.

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4 Restaurant zum Pflug

Restaurant zum Pflug
Restaurant zum Pflug, Neustadtgasse, Herbst 2015, Foto: Bernhard Kleeschulte
Restaurant zum Pflug, Neustadtgasse
Restaurant zum Pflug, Neustadtgasse, Foto: Ingeborg Dehner-Helle, Bildrechte: Stadtarchiv Tübingen

4 Restaurant zum Pflug

Neustadtgasse 11, 72070 Tübingen

Die Treffen der Demokratischen Vereinigung im Gasthaus zum Pflug markierten den Neubeginn des politischen Lebens nach zwölf Jahren nationalsozialistischer Diktatur.

Das Gasthaus zum Pflug war bis zu seiner Schließung im Februar 2012 eines der traditionsreichsten Gasthäuser in Tübingen. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs und während der französischen Besatzungszeit spielte dieser Ort eine wichtige Rolle für den demokratischen Neuanfang nach zwölf Jahren nationalsozialistischer Diktatur. Hier traf sich – zu Beginn noch im Verborgenen – ein „Antifaschistischer Block“ aus Kommunisten und Sozialdemokraten. Später wurde daraus die Demokratische Vereinigung. Diese überparteiliche Runde umfasste auch Teilnehmer aus dem liberalen und konservativen Spektrum. Zu den etwa 50 Mitstreitern der Demokratischen Vereinigung zählten beispielsweise Carlo Schmid, Viktor Renner, Adolf Hartmeyer und Otto Erbe. Ihr Ziel war ein demokratischer Neuaufbau von Politik, Verwaltung und Wirtschaftsleben in Zusammenarbeit mit den französischen Besatzungsbehörden.

Für kurze Zeit wurde das kleine Gasthaus zum Pflug damit zu einem heimlichen Zentrum des politischen Lebens in Tübingen und Württemberg-Hohenzollern. Die Demokratische Vereinigung unterstützte die Entnazifizierungs-Bemühungen der Militärregierung. Auf ihren Vorschlag hin wurde Viktor Renner am 18. Juni 1945 zum Tübinger Oberbürgermeister ernannt. Doch die Spannungen zwischen den unterschiedlichen politischen Lagern nahmen zu. Im April 1946 löste sich die Demokratische Vereinigung daher auf. Ihre Mitglieder blieben in den wieder zugelassenen und neugegründeten Parteien aktiv.

Sebastian Brenner/Constantin März

Weiterführend:
Michaela Häffner: Die Demokratische Vereinigung, 1945–1946. Eine Studie zur Nachkriegsgeschichte am Beispiel Tübingens, Tübingen (Kulturamt) 1997.

 

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Carlo Schmid als Wahlkämpfer
Carlo Schmid als Wahlkämpfer, Foto aus dem Privatbesitz von Martin Schmid

Carlo Schmid (1896–1976) war einer der einflussreichsten politischen Akteure der Tübinger Nachkriegszeit. Der in Frankreich geborene Jurist gehörte der Demokratischen Vereinigung an und drängte auf eine Entnazifizierung von Universität und Verwaltung. Im Dezember 1946 wurde der SPD-Politiker Landesdirektor für Justiz und Präsident des Staatssekretariats von Württemberg-Hohenzollern. Er gilt als einer der „Väter“ des Grundgesetzes. (C.M./F.R./J.G.)

Viktor Renner
Viktor Renner, Foto: Foto-Dohm, Bildrechte: Stadtarchiv Reutlingen

Viktor Renner (1899–1969) war 1945/46 Oberbürgermeister von Tübingen. Als Mitglied der Demokratischen Vereinigung wurde der Jurist im Juni 1946 zum kommissarischen Oberbürgermeister ernannt. Gleichzeitig war er Landrat des Kreises Tübingen. Von 1946 bis 1952 war er Innenminister von Württemberg-Hohenzollern, danach erster Justizminister des Landes Baden-Württemberg. (T.K./F.R./J.G.)

Oberbürgermeister Adolf Hartmeyer auf der Rathauskanzel
Oberbürgermeister Adolf Hartmeyer auf der Rathauskanzel, Foto: Carl Näher, Bildrechte: Stadtarchiv Reutlingen

Adolf Hartmeyer (1886–1953) war von 1946 bis 1948 Tübinger Oberbürgermeister. Der gelernte Buchdrucker, den die Nationalsozialisten mit einem Berufsverbot belegt hatten, trat nach Kriegsende der Demokratischen Vereinigung bei. 1946 wurde der SPD-Politiker zum Oberbürgermeister ernannt und bei den ersten Kommunalwahlen im November bestätigt. Er bemühte sich vor allem um die Verbesserung der Ernährungslage und der Wohnungssituation. (F.R.)

(Christian) Otto Erbe, 1940er Jahre, Bildrechte: ERBE-Archiv

(Christian) Otto Erbe (1884–1965) war ein Tübinger Unternehmer. 1923 übernahm er die von seinem Großvater begründete mechanische und optische Werkstätte. Firmensitz und Verkaufsstelle befanden sich am Holzmarkt 7. Er verwandelte das Unternehmen in einen Industriebetrieb für Medizintechnik. Nach dem Krieg beteiligte sich Erbe, der mit Theodor Heuss befreundet war, an der Neugründung der liberalen Demokratischen Volkspartei (DVP). Von 1946 bis 1956 war er Mitglied im Tübinger Gemeinderat, seit 1948 Erster Beigeordneter der Stadt. (J.G.)

3 Volkshochschule

„Silberburg“ am Marktplatz
„Silberburg“ am Marktplatz, Herbst 2015, Foto: Bernhard Kleeschulte
Volkshochschule, Schaukasten im Kommödle an der Wilhelmstraße, 1952, Foto: Kleinfeldt, Bildrechte: Stadtarchiv Tübingen
Volkshochschule, Schaukasten im Kommödle an der Wilhelmstraße, 1952, Foto: Kleinfeldt, Bildrechte: Stadtarchiv Tübingen
Volkshochschule, Kurs Freihandzeichnen, 1951, Foto: Kleinfeldt, Bildrechte: Stadtarchiv Tübingen
Volkshochschule, Kurs Freihandzeichnen, 1951, Foto: Kleinfeldt, Bildrechte: Stadtarchiv Tübingen

3 Volkshochschule

Wienergäßle 1, 72070 Tübingen

Die Volkshochschule wurde 1947 mit Unterstützung der Besatzungsmacht als ein Ort der demokratischen Erziehung und politischen Bil­dung gegründet.

Etwa 80 Vertreter von Stadtverwaltung, Universität und Kirchen besuchten die Gründungsversammlung der Volkshochschule Tübingen am 13. März 1947. Erklärtes Ziel der Volksschule war es, „das deutsche Volk geistig, sittlich und politisch zu bilden, um in ihm den Geist der Humanität, der Demokratie, der sozialen Verantwortung und der Völkerverständigung zu wecken und wirksam werden zu lassen.“ Die französische Militärregierung begrüßte den Aufbau des neuen Bildungsangebots, in dem sie einen wichtigen Beitrag zur demokratischen Erziehung der Tübinger Bevölkerung sah. Ihre finanzielle Unterstützung blieb allerdings begrenzt.

Die Volkshochschule stieß von Beginn an auf großes Interesse. Im ers­ten Trimester von April bis Juli 1947 wurden die Kurse und Veranstaltungen von insgesamt 1.744 Menschen besucht. Neben dem Fremdsprachenunterricht lag ein Schwerpunkt auf der politischen Bildungsarbeit. Zu den Dozenten zählten un­ter anderem der Politologe Theodor Eschenburg und die SPD-Politikerin Else Berkmann, die sich vor allem für die demokratische Bildung von Frauen engagierte. Von Beginn an war die Volkshochschule politisch unabhängig, religiös neutral und offen für alle Gesellschaftsschichten.
In den Anfangsjahren sah sich die Volkshochschule mit erschwerten Bedingungen konfrontiert: Die Unter­richts­räume waren über die ganze Stadt verteilt, und die Schüler mussten Brennholz und Glüh­birnen zum Heizen und Beleuchten der Zimmer selbst mitbringen. Die Geschäftsstelle befand sich zunächst in der „Silberburg“ beim Rathaus. Der Bau eines von Beginn an in der Brunnenstraße geplanten Zentralgebäudes scheiterte 1951 an mangelnder Finanzierung. Die Suche nach einem eigenen festen Standort blieb lange erfolglos. In den 1970er Jahren zog die Volkshochschule ins Schwabenhaus am Neckar. Seit 1998 ist sie in einem ehemaligen Mann­schafts­gebäude der Loretto-Kaserne untergebracht.

Pascal Huber/Lukas Kuhn

Weiterführend:
Dieter Barth/Wilfried Setzler (Hg.): Sechzig Jahre Volkshochschule Tübingen. Eine Festschrift, Tübingen (Kulturamt) 2007.

 

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Theodor Eschenburg
Theodor Eschenburg, Oktober 1960, Foto: Alfred Göhner, Bildrechte: Stadtarchiv Tübingen

Theodor Eschenburg (1904–1999) war ab 1952 Professor für Politikwissenschaften und von 1961 bis 1963 Rektor der Universität Tübingen. Er war Mitherausgeber der „Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte“, schrieb viele Jahre lang für die „Zeit“ und engagierte sich in der politischen Bildungsarbeit. Doch seine Rolle im „Dritten Reich“ ist umstritten. Neuen Recherchen zufolge war Eschenburg aktiv an „Arisierungen“ beteiligt. (T.T./F.R.)